Mikro-Influencer werden von der attraktiven Alternative zur ersten Wahl.
Wir haben 2018 den Aufstieg und Fall zahlreicher Influencer in den sozialen Medien erlebt. Außerdem gab es mithilfe neuer Initiativen der führenden sozialen Netzwerke große Fortschritte bei der Eindämmung von gekauften Bots. Ziel war die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit von Marken, Unternehmen und Influencern. Denn User sind immer weniger an Persönlichkeiten in einer Scheinwelt interessiert, die lediglich ihre Außenwirkung im Sinn haben, sondern vielmehr an echten Menschen, die mit Authentizität und Ehrlichkeit überzeugen und mit ihnen interagieren. Im Influencer Marketing gilt daher die Faustregel: je höher die Engagement-Rate, desto größer die Glaubwürdigkeit. Genau an dieser Stelle kommen Mikro-Influencer ins Spiel. Zwar haben diese geringere Reichweiten als Makro-Influencer, sie treten dafür aber viel stärker mit ihren Followern in Kontakt, sind authentisch markenbegeistert und auch bezüglich der Kosten attraktiver. Engagement und ein hoher Trust-Faktor sind und werden also immer wichtiger als reine Reichweite. Mikro-Influencer sind heute und in Zukunft für Unternehmen oftmals die bessere Wahl, wenn es um Marketing geht. Sie sprechen eine definierte Zielgruppe an und kooperieren mit Marken, mit denen sie sich identifizieren können, was die Zusammenarbeit sehr effektiv machen kann.
Benutzergenerierte Inhalte werden zunehmen und sich weiterentwickeln.
Studien zeigen, dass 50 Prozent der Verbraucher nutzergenerierten Inhalten mehr vertrauen als Content, der von Marken selbst erstellt wird. Daher ist und bleibt die Integration von User Generated Content in die eigene Marketingstrategie sehr wichtig. Konsumenten möchten mit den Marken kommunizieren und in einen Austausch gehen. Dies erzeugt die gewünschte Transparenz, Visualität und Glaubwürdigkeit, die zu Markenbindung und Markentreue führt. Etablierte Formen benutzergenerierter Inhalte sind beispielsweise Bewertungen, Foren, Blogs und Social Media-Beiträge. Darüber hinaus verändern Technologien wie Augmented Reality (AR), Mixed oder Virtual Reality und Künstliche Intelligenz (KI) die Art und Weise, wie Konsumenten mit Marken interagieren und sich mit ihnen beschäftigen. In einer Ära der Prosumer müssen Unternehmen neue Wege entwickeln, um den Erwartungen ihrer Zielgruppen zu entsprechen.
Laut Gartner werden bis 2022 70 Prozent der Unternehmen mit immersiven Technologien im Marketing experimentiert haben. 25 Prozent der Unternehmen werden sie bis dahin in der Produktion einsetzen. Das französische Start-up-Unternehmen Elise Technologies ist ein gutes Beispiel für die Implementierung dieser Technologien in physische Displays. Ihr KI-basiertes Werbeschild ermöglicht es Nutzern, ihre Kommentare zu einer bestimmten Werbekampagne sofort zu veröffentlichen, indem sie die empfohlenen Hashtags oder Keywords verwenden. Werbetreibende können so mehr Interaktionen rund um ihre Werbekampagnen generieren und Echtzeit-Leistungskennzahlen verfolgen, um die Ziele von Branding und / oder Conversion zu überprüfen. Im Laufe des nächsten Jahres erwarten wir, dass mehr Marken die Vorteile neuer Technologien nutzen werden, um UGC auf die nächste Stufe zu heben.
Videos werden eine strategische Rolle spielen.
Prognosen zufolge wird 80 Prozent des gesamten Internet-Datenverkehrs im Jahr 2019 auf Videos entfallen. Es ist kaum möglich, die Bedeutung von Videocontent zu überschätzen. Nachrichtenberichte, Produktbewertungen, DIY-Anleitungen und virale Clips werden in unserem Alltag immer wichtiger. Täglich werden auf Facebook über 100 Millionen Stunden Videos angesehen und Konsumenten haben immer noch nicht genug. Tatsächlich wünschen sich 54 Prozent der Verbraucher noch mehr Videoinhalte von Marken und Unternehmen. Was bedeutet das für Unternehmen im Jahr 2019? Nun, bevor der erste Regiestuhl bestellt wird sollten sie sicherstellen, dass Videos strategisch genutzt werden und nicht nur als buntes Einzelprojekt. Ein Video, das einmalig oder gelegentlich über soziale Plattformen verbreitet wird, wird kaum die erwünschten Marketingergebnisse erzielen. Die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden müssen erkannt und definiert werden, um maßgeschneiderten (Video-)Content liefern, der diese erfüllt.
Unternehmen, die bereits passenden Content produzieren, werden Videos zunehmend als integrierten Bestandteil der Kundenbeziehung erkennen. Diejenigen, die noch nicht auf den Zug aufgesprungen sind, werden dies vermutlich alsbald nachholen oder sie werden gute Chancen verpassen.
Podcasts werden zunehmend populärer.
Podcasts erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Das ergab eine Studie von Nielsen aus dem Jahr 2017/18. Dabei sind Podcast für Konsumenten wie für Werbetreibende gleichermaßen interessant. Die Vorteile sind klar: Der Nutzer kann strukturierte, meist qualitativ hochwertige Inhalte über verschiedene Mediatheken, Apps oder Streamingdienste hinweg abrufen. Gleichzeitig ist er nicht ortsgebunden – der Podcast kann bequem von unterwegs, beim Sport oder in der Bahn mit dem Smartphone gehört werden.

Small conversation. Attractive pleasant man looking at the phone while chatting
Für Werbetreibende bieten Podcasts die Möglichkeit qualitative Erlebnisse zu generieren, denn Podcasthörer besitzen im Allgemeinen ein hohes Aufnahmevermögen. Wichtig ist ein gut durchdachtes Konzept, ein roter Faden, dem Hörer auch ohne visuelle Elemente leicht folgen können. Wie das Influencer Marketing setzen Podcasts auf eine qualitative Zielgruppe, anstatt auf die pure Generierung der möglichst höchsten Reichweite zu hoffen.
In der B2B-Kommunikation hat es der Podcast noch relativ schwer. Er scheint für viele noch immer eine Modeerscheinung zu sein. Hier bietet es sich an von „Audio-Magazinen“ oder „Audio-Mitschnitten“ zu sprechen. Diese Bezeichnungen finden in der Praxis ihren Anklang.
Marken polarisieren mehr.
„Chinesen verhöhnen Berlin als Häufchen-Stadt“ titelt die Bild im November. Tatsächlich hatte Huawei mit seiner kontroversen Out of Home-Werbung und der Frage: „Was wird in Berlin flächendeckender sein: 5G oder Hundehaufen?“ die in Deutschland herrschende politische Debatte um den Netzausbau für Mobiltelefonie aufgegriffen. Huawei plant 2019 das erste 5G-Smartphone auf den Markt zu bringen und liefert gleichzeitig im großen Stil Verteilerschränke für die Deutsche Telekom. Das Unternehmen befindet sich also in einer nicht unerheblichen Position für den voranschreitenden Netzausbau in Deutschland.
Bei einer breiteren Diskussion über gesellschaftspolitische Themen ist es für Marken mitunter sinnvoll, sich an diesen Diskussionen zu beteiligen, um Bewusstsein und Relevanz zu schaffen. Das ist kein neues Phänomen, aber es ist ein Trend, der sich fortsetzen wird. Mittlerweile scheint es in der breiten Öffentlichkeit Teilgruppen zu geben, die zumindest eine Meinung ihrer Marken zu gewissen Themen erwarten.
Dennoch ist es nicht empfehlenswert öffentliche Debatten blind zu kommentieren oder eben diese Debatten zu einem zentralen Thema der eigenen Kampagne zu machen.
Erfolg entsteht, wenn er mit Entschlossenheit, Klarheit und Relevanz für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden erreicht wird. Ansonsten ist es besser, einfach nichts zu sagen.
Maßgeschneiderte Illustrationen werden ins Leben gerufen.
Nach etlichen Jahren mit faden Stock-Bildern revitalisiert der Zufluss von passgenauen Illustrationen das Aussehen des Webs. Von minimal über handgemalt zu Fotocollagen und 3D-Isometrik zeigt sich eine Welt voller kreativer und vielfältiger Arbeiten.
Die Illustrationen greifen aktuelle Trends des Brandings und des UI-Designs auf, wie zum Beispiel den Minimalismus, komplexe Farbverläufe, leuchtende Farben und Abstraktion. Diese Trends lassen sich viel leichter auf den Markenton und die Benutzeroberfläche einer Website abstimmen als der traditionelle fotografische Ansatz. Das führt nicht nur zu einem persönlicheren und rationaleren, sondern auch zu einem spielerischen und interessanten Markenerlebnis.
Illustrationen sind nicht nur einprägsam und maßgeschneidert, sondern können auch Botschaften auf eine prägnante Weise vermitteln, die sich nicht aufgezwungen anfühlt.
Immer mehr große Namen nutzen diesen Ansatz. Es ist zu erwarten, dass zukünftig auch traditionelle und konservativere Organisationen Illustrationen als Möglichkeit zur Erweiterung ihrer Aktivierungskraft nutzen. Aufgrund des technologischen Fortschritts werden im kommenden Jahr viele dieser Illustrationen durch fortschrittliche Animationen und Interaktionen zum Leben erweckt. Es ist offensichtlich, dass die Grenzen der Möglichkeiten im Web kontinuierlich überschritten werden und zunehmend neue spannende Territorien betreten werden.