Das Verfassen von Texten ist das tägliche Brot unserer Arbeit. Doch egal ob klassische Pressemeldung, Artikel, Statement oder eben Blogpost: Eines ist allen gemein – ohne eine pfiffige Überschrift verliert man den Leser in Windeseile. Im Zeitalter der digitalen Medien wächst der Druck auf Texter aller Branchen noch mehr. Radikal sortiert unser Google-geschultes Auge aus, was nicht sofort Interesse weckt. Deutscher Klassenprimus im Fach Überschriften” ist die Bild. Sie weiß, wie man Leser verbal fesselt. Schlagzeilen wie „Wir sind Papst” kennt heute jeder. Verlässliche Hingucker sind dabei zum Beispiel Worte wie „Sex”, „töten” oder „schwul”. Manch einer meint, ein Gerät wie der Schlagzeil-o-Mat hilft beim Entwurf zeitungskonformer Überschriften, doch meist stehen kluge Köpfe hinter dem Design einer Headline. Es gibt unzählige Tipps und Tricks, wie eine interessante Überschrift aussehen sollte. Doch im PR-Bereich grassiert häufig die Sorge, zu sehr vom gewünschten „Messaging“ abzuweichen. Die Folge: Der Text kann noch so interessant, die Botschaft dahinter noch so spannend sein – es wird den Leser nie erreichen. Daher ein Resümee der gängigen Stolperfallen im Überblick:
Anti-Tipps: So wird garantiert jede Überschrift zu einem Langweiler
- Überlegen Sie sich auf keinen Fall, welche Zielgruppe der Beitrag erreichen soll, sondern werfen Sie lieber wild mit Fachbegriffen um sich.
- Ein Mix aus zwei verschiedenen Sprachen in der Headline verwirrt jeden Leser – am besten garniert mit ein paar unverständlichen Abkürzungen.
- Kommen Sie in der Headline bloß nicht auf den Punkt. Lieber etwas länger und ausführlicher schreiben – dreizeilige Überschriften haben noch keinem geschadet.
- Verwenden Sie keine Schüsselwörter im Text, die prägnant den Inhalt umreißen. Lieber etwas blumig ausholen und auf Randaspekte eingehen.
- Einen besonderen Schliff erhält die Headline mit Wortdopplern, Anführungszeichen oder gleich ganzen Zitaten.
- Spielen Sie nicht mit den Wünschen, Befürchtungen oder Erwartungen der Leser – kündigen Sie lieber trocken „Produkt XY ist jetzt verfügbar“ an.
Fragen wie „Wen will ich erreichen?“, „Was möchte ich sagen?“ und „Was ist der interessanteste Aspekt dabei?“ stehen am Anfang der Überlegungen zu jeder guten Headline. Es gilt Mut zur Lücke – nicht alles kann und muss gleich zu Beginn Ausdruck finden. Provokation und Prägnanz helfen beim Leser-Fang – denn ein „Joseph Ratzinger wird Papst“ in der Headline hätte keinem Medium hohe Auflagen beschert.