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LEWIS

von

LEWIS

Veröffentlicht am

Oktober 18, 2018

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Social Media

In den vergangenen Wochen sorgten chinesische Web-Unternehmen mit ihren Plänen an die Börse zu gehen, für viele Schlagzeilen in der deutschen Wirtschafts- und Tagespresse. Facebook, Twitter, Youtube und andere Anbieter aus dem Westen spielen im Reich der Mitte hinter der Great Firewall of China keine Rolle. Diverse lokale Dienste bedienen den mit rund 618 Millionen Internetnutzern größten Markt der Welt. Höchste Zeit einen Blick auf die unterschiedlichen Plattformen zu werfen.


Grundsätzlich ist das Angebot in China mit über 25 verschiedenen sozialen Netzwerken, Microblogging-Plattformen und Videoportalen sehr vielfältig. Im Fokus der Berichterstattung steht momentan vor allem der Microblogging-Dienst Sina Weibo (der Begriff Weibo bedeutet auf chinesisch wörtlich Mikroblogging). Der Twitter-Klon will bis zu 500 Millionen US-Dollar an der New Yorker Börse einsammeln. Der Dienst hat eigenen Angaben zufolge 129 Millionen aktive Nutzer, von denen 60 Millionen täglich auf die Plattform zugreifen. Zum Vergleich: Twitter kommt als international agierender Marktführer auf gut 240 Millionen aktive Mitglieder. Ähnlich wie das US-Unternehmen verdient Sina Weibo sein Geld in erster Linie mit Werbung. Auch zahlreiche Unternehmen sind auf der Plattform aktiv, darunter namhafte deutsche Firmen wie BMW, Audi, VW oder Daimler, Siemens, Lufthansa, DHL, Adidas und Puma. Zudem haben einige westliche Prominente wie Lady Gaga oder David Beckham Accounts bei Sina Weibo. Trotz der beeindruckenden Zahlen ist Sina Weibo auf dem chinesischen Markt keineswegs konkurrenzlos. Der größte Rivale Tencent Weibo, verfügt über eine ähnlich große Nutzerbasis.

 

Im Reich der Mitte mangelt es ebenfalls nicht an Alternativen zu Facebook. Auch hier ist das Angebot sehr vielfältig. Zu den dominierenden Plattformen gehören Renren und Kaixin001, die beide weit über 100 Millionen registrierte Nutzer zählen. Qzone, das ebenfalls von dem Web-Giganten Tecent betrieben wird, ist das größte soziale Netzwerk. Hier tummeln sich über 700 Millionen Nutzer. Der Internetriese Tecent hat auch einen Ableger zum Kurznachrichtendienst WhatsApp entwickelt. Die App WeChat erfreut sich nicht nur innerhalb Chinas großer Beliebtheit. Von den insgesamt 600 Millionen Nutzern leben etwa 100 Millionen im Ausland. Die Vielfalt der Angebote und Plattformen macht den chinesischen Markt zu einer speziellen Herausforderung für Marketeers. Gleichzeitig bietet China Unternehmen mit seinen internetaffinen Kunden großes Potenzial. Um hier zu bestehen, sollten Firmen sich lokale Expertise sichern. Nur so können die richtigen Kanäle identifiziert und auch kulturelle Barrieren gemeistert werden. Chinesische Internetunternehmen werden in den kommenden Monaten weiterhin verstärkt eine Rolle in der deutschen Medienlandschaft spielen. Der chinesische Onlinehändler Alibaba hat seinen Gang an die Börse angekündigt. Die New Yorker Analysefirma Privco, prognostiziert ein Emissionsvolumen 20 Milliarden Dollar – das wäre der größte IPO aller Zeiten.

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