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TEAM LEWIS LEWIS

von

Veröffentlicht am

Oktober 23, 2018

Tags

HiFi-Branche, Kommunikation

In welchem Zusammenhang steht eine Musikkassette mit einem Bleistift? Wie klingt das Kratzen der Nadel auf Vinyl? Wer diese Fragen beantworten kann, gehört bestimmt auch zu der für die HiFi-Branche interessanten Zielgruppe: Noch mit gewissen Ansprüchen an die Musikqualität aufgewachsen aber im Laufe der Zeit dann doch zum reinen Smartphone-Kopfhörer-Benutzer geworden. Stimmt’s? Warum man sie nicht zum Kauf einer neuen Stereoanlage bewegen mag, darum soll es in diesem Blogpost gehen.


Doch zuvor ein kleiner Rückblick auf die Zeit nach Kassette und Schallplatte und ihrem Nachfolger, der CD: Ende der 90er Jahre begann die Zeit der großen MP3-Sammlungen aus zwielichtigen Quellen. Zunächst war diese Art der „elektronischen“ Musik nur den Nerds vorbehalten, die mit Tools wie Napster oder Winamp an ihrem Computer umzugehen wussten. Erst mit dem iPod trat Musik ohne physisches Trägermedium ihren breiten Siegeszug an. Schon damals gehörten nicht nur die klassischen Labels zu den Verlierern, sondern auch die Anbieter von Unterhaltungselektronik, denn ein innovativer Computerkonzern hatte ihnen gezeigt wie einfache Bedienung und mobiler Musikgenuss zusammenpassen.

Schon damals gab es erste Kritiker, die sich über stark komprimierte Daten und die damit für audiophile Ohren eher mäßige Qualität beschwerten. Doch angesichts der neuen Möglichkeiten, unterwegs jederzeit den passenden Sound im Ohr zu haben, gingen diese Stimmen unter. Doch die Entwicklung ging noch weiter. So liefern heute Dienste wie Spotify einen ständigen Strom neuer Songs und Inspirationen. Quantität geht jedenfalls für viele Hörer vor Qualität: möglichst viele Songs zu günstigen Preisen sind wichtiger als die Platten der Lieblingsbands in der vielbeschworenen „CD-Qualität.“

Über die Veränderungen für die Musikindustrie und die Fehler der klassischen Plattenlabels ist bereits eine Menge geschrieben worden. Doch auch die Hersteller von Unterhaltungselektronik und insbesondere die Anbieter aus dem HiFi-Segment haben ihre Lektion gelernt. Eine alternde Kundschaft und nur moderat steigende oder sogar stagnierende Umsätze sind die Folge jahrelanger Inaktivität auf dem Gebiet der Kommunikation. Die Branche hat sich ganz offensichtlich damit begnügt, nur das Brot- und Butter-Geschäft der PR zu betreiben: regelmäßige Reviews in den einschlägigen HiFi-und Fach-Magazinen. Schließlich soll das Test-Logo der entsprechenden Zeitschrift am Point of Sale den Kunden von den Vorzügen der Anlagenkomponente überzeugen. Dabei geht es um so viel mehr als perfekte Messergebnisse mit idealen Kennlinien und sauber abgestimmten Bässen. Musik ist schließlich so viel mehr als nur Klirrfaktor und Signal-Rauschabstand.

Kaum ein Thema ist so sehr mit Emotionen verbunden und spricht Menschen so übergreifend an wie Musik. Der Genuss aus einer guten Anlage und das damit verbundene Lebensgefühl findet in der Kommunikation allerdings keinen Widerhall. Gleichzeitig ist auch das Thema Stereoanlage noch immer ein Thema, dass ein Leuchten in die Augen manch eines Mannes und manch einer Frau zaubern kann. Die Traumanlage von einst ist den meisten seit Schulzeiten noch immer im Gedächtnis, auch wenn erste selbst verdiente Geld damals nur für solide Mittelklasse reichte. Wenn es um das Erfüllen von lang gehegten und mit Emotionen verbundenen Wünschen geht, haben Unternehmen aus dem HiFi-Sektor sich nichts von der Automobilindustrie gelernt, der dieser Brückenschlag wesentlich besser gelungen ist. An einer immer noch sehr interessierten Zielgruppe, die mittlerweile die nötigen Mittel für High-End-Träume hat, würde es eigentlich nicht mangeln.

Ein latenter Wunsch nach besserem Musikgenuss daheim muss jedoch immer wieder aufs neue angetriggert werden. Kommunikation auf allen Kanälen ist dafür der richtige Weg. Was die HiFi-Branche dabei benötigt ist ein Konzept, das sich von den „Nerd-Komponenten“ der Geräte löst und dem emotionalen Aspekt des Musikgenusses in höchster Qualität wieder mehr Raum einräumt. Storytelling bietet genau die Möglichkeiten, Kunden für eine Marke zu begeistern und alte Lieben zu guten Anlagen wieder zu beleben.

 

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