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LEWIS

von

LEWIS Communication

Veröffentlicht am

Oktober 19, 2018

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Lecken

Ein guter PR Berater kennt die Themenplanung der Key-Medien in seinem Handlungsfeld im Schlaf und berücksichtigt diese bei der Pressearbeit für seine Kunden: Unternehmens-News für Journalisten aufbereiten, keine Deadline verpassen, kritische Redaktionsschlüsse antizipieren und Informationen unter NDA vorab an gute Kontakte weiterspielen – der ganz normale Wahnsinn.


Je höher die Frequenz der Kommunikation ist, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass Journalisten einer Art Reizüberflutung erliegen und vor der Wahl stehen, welche Meldung sie tatsächlich aufgreifen. Die Schwierigkeit besteht darin, Journalisten die Relevanz einzelner News zu vermitteln – dieses Thema darfst du unmöglich verpassen.

Doch wie kriege ich das hin, ohne auf die ungeliebten Telefon-Pitches oder E-Mail-Bombardements zurückgreifen zu müssen? Die Antwort hierauf lieferte kürzlich einer unserer internationalen Kunden – und das vollkommen ungeplant: Im Zuge der Messevorbereitungen zur IFA planten wir, schon im Vorfeld Messeneuheiten via Pressemitteilung an die Key-Kontakte des Unternehmens weiterzuspielen, um in der Vorberichterstattung zur IFA berücksichtigt zu werden. Wir wollten das Messepublikum auf diese Weise vorab erreichen. Die international abgestimmte Meldung sollte weltweit am gleichen Tag verschickt werden, um alle Märkte zeitgleich zu adressieren und so den Buzz rund um die News zu erhöhen. Doch es kam ganz anders.

Einer der Märkte plante eine unabhängige und vorab stattfindende Veranstaltung zum exakt gleichen Thema – die News war dahin. Wer jetzt aber glaubt, die Nummer sei komplett nach hinten losgegangen, irrt. Denn heute ist scheinbar nichts so cool und herausfordernd wie ein Leak, auf den sich Journalisten stürzen können. Informationen von der anderen Seite der Erde, die mit Zeitverschiebung durchs Netz geistern und über Newsfeeds und Social Media den hiesigen Markt erreichen, sind gleich viel interessanter und scheinen Journalisten sogar in ihrer investigativen Ehre anzuspornen. Wer will schon zu spät auf den Nachrichtenzug aufspringen?

Neben der wichtigsten Fachpresse, sprangen auch große Tageszeitungen sowie die Wirtschaftspresse auf die Meldung an, die sie unter anderen Umständen vermutlich nicht direkt aufgegriffen hätten.

Vor diesem Hintergrund ist es für PR-Schaffende mit einem internationalen Netzwerk sicher eine Überlegung wert, zu bestimmten Anlässen gezielt zu leaken – natürlich in Abstimmung mit dem Kunden! Was für uns zuerst aussah wie der PR-Supergau, entpuppte sich im Nachhinein als strategisch herausragender Schachzug, der die Berichterstattung um eine vergleichsweise unspektakuläre Messemeldung geradezu explodieren ließ.

Darum werfe ich die Frage in die Runde: Versendest Du noch, oder leakst Du schon?

Über Antworten freuen wir uns….

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