Anders der Mobile World Congress. Der zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich und stiehlt der CeBIT zunehmend die Show. Und das, obwohl er nach wie vor nicht einmal halb so groß ist. Doch es entsteht immer mehr der Eindruck, dass die dort angekündigten Smartphones und Fitnessarmbänder weit höhere mediale Wellen schlagen als etwa neue IoT-Plattformen. Dabei sei es dahin gestellt, was davon künftig für uns die größere Tragweite besitzt. Vielleicht muss sogar an der einen oder anderen Stelle nur ein auf den ersten Blick sperriges Thema in eine interessante Geschichte verpackt werden?
Der Mangel an großen Stories schlägt sich verständlicherweise auch auf das Interesse seitens der Journalisten nieder. Immer häufiger hört man, dass einst treue CeBIT-Gänger nicht mehr nach Hannover reisen aus Ermangelung an verwertbaren Neuigkeiten. Manchmal bleiben sogar ganze Redaktionen der Messe fern und schauen sich das Geschehen aus der Ferne an. Oder es fährt nur noch ein Vertreter hin, um einige Pflichttermine zwecks Networkings zu bestreiten, ohne jedoch mit den vor Ort gesammelten Informationen das nächste Blatt oder die Online-Ausgabe zu füllen. Natürlich ist das nicht überall der Fall. Natürlich sind auch viele Journalisten vor Ort, die direkt berichten. Aber dennoch macht sich meines Erachtens eine gegenläufige Tendenz bemerkbar.
Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend nicht weiter fortsetzt und auch die Aussteller wieder verstärkt Neuigkeiten für die CeBIT aufsparen. Denn auch das zieht Fachpublikum, verspricht Relevanz und Exklusivität und spült letztlich interessierte Besucher an den Stand. Dann rückt die Messe hoffentlich wieder stärker in den Fokus der Medien. Zumal heuer mit dem Edward-Snowden-Interview schon ein ziemlicher Coup gelang – vielleicht gibt es da ja wieder ein paar interessante Enthüllungen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die CeBIT weiter entwickelt und wünsche allen Besuchern einen guten Messeaufenthalt!