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LEWIS

von

By Benjamin Gildein

Veröffentlicht am

November 23, 2019

Tags

Social Media, Twitter

Die Szenerie kennt jeder: Die Sonne brennt vom Himmel, Staubwolken wehen zwischen verfallenen Holzhäusern hindurch. Irgendwo quietscht leise eine Saloontür, die schon seit langem nur noch locker in ihren Angeln hängt. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen – nur ein wenig Tumbleweed, ein Büschel rollenden Grases, huscht über den ausgetrockneten Boden. Klingt nach Einsamkeit und Einöde? Sie haben absolut Recht. Es klingt auch nach Langeweile, vielleicht sogar Unwohlsein. Wo nichts los ist, dorthin verirrt man sich am besten erst gar nicht. Dieser Grundsatz hat im digitalen Zeitalter seine Gültigkeit nicht verloren. Im Gegenteil: In so schnelllebigen Netzwerken wie Twitter wird der Erfolg eines Beitrags danach bewertet, wie viel Aufmerksamkeit er erzeugen kann. Fast 46 Prozent der mittlerweile über 250 Millionen Nutzer weltweit zwitschern mindestens einmal täglich – das macht in einem Zeitraum von 24 Stunden insgesamt stolze 500 Millionen Tweets. Wer dort also punkten und aus der Masse hervorstechen will, muss einige Grundregeln beachten:

1.    Ziele festlegen

Bevor es losgeht: Machen Sie sich unbedingt Gedanken darüber, was und wen Sie mit Ihrem Twitter-Kanal erreichen möchten. Wie lautet die Botschaft, die Sie vermitteln wollen? Wer ist Ihre Zielgruppe? Und wie können Sie ihr einen Mehrwert bieten? Die Beantwortung dieser Fragen ist elementar wichtig, denn dann, und nur dann, wird Ihr Kanal Erfolg haben und für Ihr Unternehmen von Nutzen sein. Anderenfalls kann es passieren, dass Ihre Follower sich schnell von völlig belanglosen Tweets gelangweilt fühlen und sie ignorieren – und es dann gar nicht mitbekommen, wenn es einmal tatsächlich eine interessante Neuigkeit gibt. Im schlimmsten Fall generieren Sie auf diese Weise eine Heerschar an „toten“, weil passiv bleibenden Followern, da manche Twitter-Nutzer sich nicht die Mühe machen, einen Kanal auch wieder zu deabonnieren. Dann hält wieder das Tumbleweed Einzug und Sie stehen am Anfang.

2. Masse mit Klasse

Die oben genannten Zahlen deuten es schon an: Auf Twitter ist richtig viel los. Für die Praxis bedeutet das: Wer sich nicht oft genug zu Wort meldet, dessen Posting wird unter einem Berg von Beiträgen anderer Accounts begraben. In der Timeline anderer ist nur sichtbar, wer häufig und viel postet. Sobald Ihre Strategie steht, heißt es also: Ran an die Tastatur! Auch Re-Tweets relevanter Beiträge eignen sich hervorragend, um die Zahl der Postings nach oben zu treiben. Selbstredend sollte eine Steigerung der Tweet-Anzahl allerdings nicht deren Qualität beeinträchtigen – sonst geht man seinen Followern nur allzu schnell auf die Nerven und bringt sie dazu, dem Kanal den Rücken zu kehren.

3. Morgens, halb acht in Deutschland

Lediglich unzählige Postings in die Welt hinauszuposaunen, ist alleine noch nicht das Gelbe vom Ei. Vielmehr kommt es darauf an, diese Nachrichten zu den richtigen Uhrzeiten abzusetzen. Laut dem Social-Media-Forscher Dan Zarella, der für seine Untersuchungen 200.000 Tweets ausgewertet hat, sind die meisten User in den Morgenstunden sowie am späten Nachmittag aktiv. Wer zur Arbeit pendeln muss, sieht mit zahlreichen Menschen, die auf Smartphones starren, dafür tagtäglich den besten Beweis. Scheuen Sie sich deshalb nicht, eigene Beiträge mit hohem Informationsgehalt auch mehrmals am Tag zu re-tweeten. Finden sich unter Ihren Followern nachweislich viele fleißige Menschen, gibt es für Sie einen Geheimtipp: das Wochenende. Samstags und Sonntags geschehen auf Twitter um 17 Prozent mehr Interaktionen als an Werktagen. Sie können nicht am Wochenende twittern? Ein beliebtes Tool, mit dessen Hilfe Sie einen Zeitplan erstellen und Tweets automatisch versenden können, ist Hootsuite.

4. Soziale Medien sind nicht einseitig

Immer daran denken: Twitter ist ein soziales Medium, dessen Sinn darin liegt, dass die Nutzer miteinander interagieren. Gehen Sie also auf Kundenanfragen ein oder aktiv auf Ihre Follower zu und binden Sie sie in Ihre Twitter-Kommunikation ein. Denn die sehen dadurch, dass Ihr Twitter-Account mehr ist als nur eine tumbe, gesichtslose Maschine, die lediglich ab und an eine Pressemitteilung ausspuckt. Wer mit seinen Anhängern interagiert, zeigt, dass hinter dem Account Menschen sitzen, die sich tatsächlich über dessen Auftreten Gedanken machen. Dazu kann auch ein Re-Tweet beitragen, sofern ein Kanal eine für die Zielgruppe besonders interessante Neuigkeit zu berichten hat. Ein freundlicher und höflicher Tonfall ist selbstverständlich immer Pflicht – auch dann, wenn sich jemand mit harscher Kritik an Sie wendet. Im Gegenzug haben treue Follower auch einmal ein Dankeschön verdient.

5. Sieben Fliegen auf einen Streich

Ihr Unternehmen unterhält nicht nur einen eigenen Twitter-Kanal, sondern ist auch auf Xing und LinkedIn aktiv, hat eine Seite auf Facebook und besitzt einen eigenen Blog? Ausgezeichnet! Teilen Sie Beiträge, die Sie auf einem Kanal einstellen, auch auf allen anderen. Nicht jeder, der im Internet unterwegs ist, besucht täglich alle Social-Media-Dienste, bei denen er angemeldet ist – sofern er dort überhaupt ein Nutzerkonto hat. Auf diese Weise können Sie User dazu animieren, einmal einen Blick über den Tellerrand zu werfen und sich auch für andere Medien zu interessieren – das steigert die Zugriffszahlen. Wenn Sie ein Video auf YouTube einstellen, lassen Sie eine Xing-Gruppe darüber diskutieren und verlinken Sie die am besten gleich noch auf Facebook und natürlich Twitter.

6. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Zwar ist Twitter mit seiner Obergrenze von 140 Zeichen pro Nachricht nicht gerade anfällig für die berüchtigten „Walls of Text“, doch auch hier gilt: kürzere Posts werden eher gelesen als lange – und im Idealfall sollten sie nicht länger als 100 Zeichen sein. Noch besser ist es, wenn Farbe ins Spiel kommt: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Posting favorisiert oder re-tweetet wird, steigt auf das Doppelte, wenn ein Bild eingebunden wird. Wenn es etwas anzuschauen gibt, sind Menschen generell gerne mit von der Partie – gleich ob Infografiken, einfache Diagramme oder Fotos. In letzterem Fall sollten es natürlich nicht die Smartphone-Schnappschüsse von der Weihnachtsfeier sein: Ein Blick in die Produktionshallen Ihres Unternehmens zieht in jedem Fall mehr Aufmerksamkeit auf sich.

Zu guter Letzt:

Einen Erfolg mit Zahlen zu belegen schadet nie. Um den Erfolg zu messen, bietet sich der Einsatz eines oder mehrerer Messinstrumente an. Eine Vielzahl kostenloser Tools findet sich beispielsweise hier. Damit lässt sich auch das Tumbleweed beobachten, wenn es durch vereinsamte Twitter-Kanäle rollt – zu denen Ihrer sicherlich bald nicht mehr gehört.

 

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