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LEWIS

von

Jutta Deuschl

Veröffentlicht am

März 17, 2013

Tags

Public Relations

Ein Interview mit einem wichtigen Medium, vielleicht sogar im Fernsehen – damit bringt man Kampagnen ins Rollen. Oder verpasst ihnen eine Vollbremsung, wie jüngst geschehen in der NDR-Sendung Das!


Katja Riemann hatte auf ihren Auftritt in der Vorabendsendung offenbar so gar keine Lust. Über eine Million Klicks zählt die Zusammenfassung des Auflaufunfalls, wie Stefan Niggemeier den Zusammenstoß der Schauspielerin mit Moderator Hinnerk Baumgarten bezeichnete, inzwischen auf YouTube. Als PR-Frau stelle ich mir hier zwei Fragen: Was ist da schief gelaufen? Und hätte man’s verhindern können? Denn mal ehrlich: Jeder Kommunikationsprofi wird schon mal die Luft angehalten haben, wenn der Sprecher, den man in ein Interview schickt, plötzlich so gar nicht performt. Interviewvorbereitung ist eben mehr, als ein paar Themen mit dem Redakteur abzustimmen und den Sprecher in die Maske zu schicken. Ob ich bei Katja Riemann mit meinen drei Basisregeln weitergekommen wäre, lassen wir mal dahingestellt. Hier sind sie trotzdem:

1. Medienauswahl: Der Sprecher findet das Medium unpassend, obwohl es die richtige Zielgruppe anspricht? Wenn die Zeit für Überzeugungsarbeit fehlt, schwenke ich vom Interview auf ein anderes Instrument um, um die Story dort unterzubringen.

2. Zielvereinbarung: Klingt trivial – aber der Sprecher und ich, wir sollten uns einig sein, was ein Interview bringen kann. Mit einem klaren Ziel vor Augen fällt es leichter, eine als unpassend empfundene Frage ausweichend-höflich zu beantworten und auf die vereinbarten Botschaften zurückzuleiten.

3. Ausstiegsoption: Manchmal nutzen Regel 1 und 2 nix – dann sollte Regel 3 greifen. Mit gebotener Höflichkeit lässt sich jedes Interview abkürzen, bevor es zum Eklat zwischen Journalist und Sprecher kommt. Katja Riemann hat der Auftritt quer über alle Medienkanäle hinweg ordentlich Publicity verschafft und eine Diskussion ausgelöst, ob Moderator Baumgarten oder die Schauspielerin die schlechtere Figur gemacht hat. Wenn negative Schlagzeilen noch immer besser als keine sind, haben vielleicht sogar beide gewonnen.

WE DO. Public Relations

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