Ehrlich gesagt: „Nicht noch eine!” ist aktuell eine gängige Reaktion in den Redaktionen. Eine FAZ-Redakteurin merkte kürzlich in einem Telefonat an, dass sie täglich drei bis vier Studien zum Thema Digitalsierung bekäme. Mehr, als sie im Tagesgeschäft lesen, geschweige denn beurteilen, nachrecherchieren und verarbeiten kann.
Auch wenn die Tage der Studie als PR-Garant vorbei sind, gibt es doch erprobte Wege, wie sich Aufmerksamkeit sichern lässt.
Unsere 5 Top-Tipps:
- Bevor eine Studie auf den Weg gebracht wird, den Markt beobachten: Welche Themen sind gerade omnipräsent? Unbedingt vermeiden, dass die eigene Studie nur mehr vom gleichen bietet.
- Wenn aber nun einmal ein Trendthema am besten zum Geschäft passt, dann muss ein echtes Alleinstellungsmerkmal her. Gibt es einen neuen, unerwarteten Blickwinkel auf das Thema, der sich beleuchten lässt? Oder eine Darstellungsweise von Ergebnissen, die unerwartet ist?
- Bekannterweise traut man nur der Statistik, die man selbst gefälscht hat. Das wissen Redakteure auch und gehen davon aus, dass eine gesponsorte Studie Unternehmensinteressen stützt. Das darf sie auch – aber idealerweise so subtil wie möglich!
- Schon im Studiendesign Repräsentativität anstreben – die dpa nimmt beispielsweise nur Aussagen, die durch mindestens 1.000 Befragte gestützt sind.
- In selten Fällen sind Studien tagesaktuell – sprich: gute Zahlen, Fakten oder Grafiken werden archiviert, um zur passenden Story wiederaufzutauchen. Das kann nach zwei Tagen, zwei Wochen oder zwei Monaten sein. Ist die Studie einmal gepitcht und verteilt, heißt es, Geduld haben.
Ach ja – Kommunikationsexperten werden oft an Erfolgen in Earned Media Channels gemessen. Vielleicht lohnt dennoch eine Diskussion darüber, über welche Kanäle ausgewählte Zielgruppen zusätzlich erreicht werden können. Wenn die Studie auch auf Social Media oder dosiert per Paid Media präsent ist, stellt sich bei Lesern erst das Gefühl ein, dass sie auf ein wirklich lesenswertes Stück gestoßen sind.