Ideen kommen bei mir ab sofort mit CPS auf den Tisch: CPS steht für Creative Problem Solving und ist ein Prozessmodell, das der US-Amerikaner Alex Osborn in den 1950er Jahren entwickelte, weil er mit unproduktiven Besprechungen in der Werbeagentur BBDO unzufrieden war. Es beschreibt, was vor und nach einem Brainstorming, der eigentlichen Ideengenerierung, zu tun ist – nämlich zunächst ein Ziel zu definieren und schließlich konkrete Handlungsschritte zur Umsetzung einer kreativen neuen Lösung zu formulieren. In allen Phasen dieses Modells kommen verschiedene Methoden und Denkweisen zum Einsatz. Meine fünf wichtigsten Erkenntnisse aus dem CPS-Einsatz: Probleme zu Fragen schrumpfen Eine offene Frage hilft, eine Herausforderung lösungsorientiert zu betrachten. Statt Kollegen einfach zu einem Brainstorming zu bitten, stellen Sie ihnen vor, wo genau das Problem liegt und formulieren Sie gemeinsam in der Gruppe offene Fragen: „Wie können wir es schaffen, dass… ?” Damit erhöht sich die Chance, eine gute Lösung zu finden. Schere im Kopf ignorieren „Haben wir schon mal probiert, das geht nicht.” Der Klassiker im Brainstorming: Kaum ist eine Idee geäußert, gibt es schon die erste (vernichtende) Beurteilung. Besser ist es, die Ideenfindung bewusst in zwei Phasen einzuteilen: In der ersten werden alle Optionen ungefiltert und unkommentiert gesammelt. Je verrückter, desto besser. Vielleicht mal eine andere Technik zur Ideenentwicklung anwenden – etwa ‚Die erzwungene Verbindung’ oder ein Brainwriting. In der zweiten Phase wählt man bewusst aus, welche Ideen Potenzial haben und sich noch weiter verfeinern lassen – in Abhängigkeit von der Ausgangsfrage, ohne sich von einem „Ja, aber…” in altbekannte Denkmuster zurückschubsen zu lassen. Die Masse macht’s Logisches Nachdenken ist sicher nicht schlecht. Einfacher ist es, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Je mehr Einfälle auf eine offene Frage kommen, umso besser: Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine wirklich gute Idee dabei ist, gilt es, erst einmal möglichst viele Optionen zu entwickeln. Ideen sind keine Lösungen Die Idee ist gut und doch kommen plötzlich immer mehr Zweifel? Nur selten ist eine Idee auch gleich eine umsetzbare Lösung. Hier braucht es weitere Denkleistung. Wenn Bedenken aufgelistet und aktiv durchdacht werden, lässt sich die Idee weiter konkretisieren und zu einem echten Lösungsansatz ausbauen. Verantwortung für die eigene Kreativität übernehmen. Das Brainstorming ist vorbei – und doch bleibt alles beim Alten. Eine gute Idee braucht einen klaren Umsetzungsfahrplan. Die To-Dos müssen dabei übrigens nicht bei der Person liegen, die den Geistesblitz hatte: Eine sinnvolle Verteilung von Aufgaben im Team sorgt dafür, dass sich alle mit der Neuerung identifizieren können.
Den Impuls, mich mit kreativen Problemlösungen zu beschäftigen, kam übrigens von creaffective. Mein Lieblingssatz von creaffective-Gründer und Coach Florian Rustler, der auch das Buch Denkwerkzeuge der Kreativität und Innovation geschrieben hat: „Innovation starts with an ‘I’.” Das mit dem ‘i’ am Anfang leuchtet ein. Wichtiger als dieses Rechtschreibwissen wiegt aber die Erkenntnis, dass es bei neuen Ideen – oder Innovationen als Ergebnis von guten Ideen – viel um einen selbst geht. Beim Wissen um Prozesse und Kreativtechniken kann ein guter Moderator helfen, den richtigen Weg zu nehmen. Der Rest liegt bei mir: Wie offen bin ich für Neues, wie motiviert bin ich, wie steht es um meine Risikobereitschaft? Wenn Ihnen Duschen jetzt auch nicht mehr reicht, dann lassen Sie uns mal die Köpfe zusammenstecken!