Skip to main content
LEWIS

von

Rabea Roos

Veröffentlicht am

Juli 1, 2020

Tags

Rückläufige Kundenanfragen, stagnierende Projekte und fehlende Leads – nahezu jedes Unternehmen hat das schon einmal erlebt. Doch selten war die Lage so ernst wie in Zeiten der Corona-Pandemie. Davon zeugen auch die wirtschaftlichen Folgen hierzulande: Laut Capital sank das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 um 2,2 Prozent – der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2009, so das Statistische Bundesamt. Deutsche Exporte gingen zudem um 31,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und bis Mai 2020 haben Unternehmen 11,7 Millionen Mitarbeiter in Kurzarbeit angemeldet.

So unsicher der Markt auch ist, nun gilt es mehr denn je, die Krisenbeständigkeit und Verlässlichkeit des eigenen Unternehmens zu betonen. Nicht selten erfordert dies ein Change Management in der internen wie externen Kommunikation. Zeigen Sie Ihren Kunden, Partnern und Mitarbeitern, dass sie mit ihrem Vertrauen in Ihre Marke nach wie vor richtig liegen.

1) Seien Sie offen und ehrlich und schaffen Sie zusätzliche Transparenz

Mit großer Wahrscheinlichkeit sind Ihre Kunden und Partner, aber auch Ihre Mitarbeiter in der aktuellen Situation sehr verunsichert. Niemand weiß, wie lange die Krise noch anhält. Das bietet viel Raum für Spekulationen: Funktioniert die Lieferkette weiterhin, werden die vereinbarten Leistungen erbracht, bleibt es bei den festgelegten Zahlungen, ist meine Zukunft sicher? Ungeklärte Fragen wie diese können sogar Unternehmen in Schieflage bringen, die die Krise bislang weitgehend unbeschadet überstanden haben. Die effektivste Gegenmaßnahme lautet daher Transparenz. Gehen Sie offen auf Rückfragen ein und zeigen Sie, dass Sie nichts zu verbergen haben. Flüchten Sie sich außerdem nicht in Beschwichtigungen, sondern sprechen Sie offen über die momentane Situation und diskutieren Sie Punkte wie:

  • Wie geht es dem Unternehmen?
  • Welche Konsequenzen hat die Krise auf die eigene wirtschaftliche Situation?
  • Welche Gegenmaßnahmen wurden und werden ergriffen?
  • Wie sieht die Prognose für die kommenden Monate aus?
  • Welche Schritte stehen als nächste an?

2) Intensivieren Sie die persönliche Kommunikation

Social Distancing ist das Schlagwort der Krise. Natürlich ist es wichtig, dass man auf den nötigen Sicherheitsabstand achtet. Aber das gilt nur bei persönlichen Treffen, nicht im grundsätzlichen Miteinander. Fehlende Kommunikation kann sich schnell negativ auswirken, beispielsweise wenn Führungskräfte nicht mehr im engen, direkten Gespräch mit ihren Mitarbeitern stehen. Der Verlust von Know-how ist nur eine Folge. Oftmals gehen so auch das Gespür für die Stimmung und der sonst etablierte Austausch auf Augenhöhe verloren. Das gilt auch für das Kundengeschäft. Fehlt das offene und regelmäßige Gespräch, kann bald der Eindruck entstehen, es bestünde kein Interesse mehr an einer Zusammenarbeit. Halten Sie deshalb den persönlichen Kontakt zu all Ihren Ansprechpartnern und intensivieren Sie diesen sogar bei Bedarf. Nie war es so einfach, über verschiedene Kommunikationskanäle in Kontakt zu bleiben, wie seit der Digitalisierung. Dabei muss es nicht immer ein lang angesetztes Meeting sein, auch ein kurzer Gruß kann schon Wunder bewirken. Bieten Sie daher immer wieder einen Austausch an und etablieren Sie:

  • eine digitale Sprechstunde via Zoom, Teams etc.
  • eine separate E-Mail-Adresse an die Fragen geschickt werden können
  • private Chatkanäle über Zoom oder Slack.

3) Gehen Sie souverän mit Kritik um und bleiben Sie authentisch

Es mag verwirrend erscheinen, doch manchmal muss man investieren, um eine Krise zu überstehen. Das gilt zum Beispiel dann, wenn eine Situation eine neue Herangehensweise erfordert. So sprießen derzeit viele digitale Lösungen wie beispielsweise für das Personalmanagement aus dem Boden, die die Einschränkungen durch Corona ausgleichen sollen. Ein Unternehmen, das vorher vielleicht gut aufgestellt war, aber hier nicht mitzieht, kann alleine dadurch in der Krise untergehen oder den Anschluss verlieren. Jedoch wird dies nicht allen Personen im Unternehmensumfeld verständlich sein. Handeln Sie daher nachvollziehbar und streben Sie einen Austausch an, um große wirtschaftliche Investitionen sowie Ihre Entscheidungen und Beweggründe zu kommunizieren. Das mag in normalen Zeiten nicht der Standard sein, kann sich zurzeit aber entscheidend auf Ihr Image als Auftraggeber, Dienstleister, Partner oder Arbeitgeber auswirken.

4) Legen Sie sich einen Notfallplan für kurze Reaktionszeiten zurecht

Natürlich weiß niemand, wann es zu einer Krise kommt. Umso wichtiger ist es, schnell und der Situation entsprechend zu reagieren. Wenn Sie bereits kurz nach dem großen Knall offensiv vorgehen, strahlt das eine Weitsicht und Verlässlichkeit aus, die das Vertrauen in Sie und Ihr Unternehmen stützt. Warten Sie daher nicht, dass der Worst Case eintritt, sondern bereiten Sie sich gezielt darauf vor. Überlegen Sie sich, welche Instrumente und Kanäle Sie nutzen sollten, um Ihre Zielgruppe zu erreichen. Vielleicht gelingt Ihnen dies über Mailings oder Social Media. Eventuell ist aber auch der direkte und persönliche Kontakt über Ihre Vertriebsmitarbeiter der richtige Ansatz. Egal welchen Ansatz Sie wählen, zögern Sie nicht, die wichtigsten Mitarbeiter an der Schnittstelle zum Kunden in Ihre Notfall-Strategie einzubeziehen.

Krisenzeiten wie die aktuelle Corona-Pandemie sie heraufbeschworen hat, sind für kein Unternehmen auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie führen deutlich vor Augen, wie wichtig funktionierende Prozesse innerhalb eines Unternehmens sind und wie entscheidend zugleich der richtige Kommunikationsansatz sein kann. Falls Sie bisher noch keine entsprechenden Strukturen geschaffen haben, gilt es diese nun einzuführen oder nachzujustieren. Dabei sollten Sie immer im Blick behalten, dass Transparenz, persönliche Kommunikation und Souveränität nicht nur in Krisenzeiten einen nachhaltigen Einfluss auf Ihren Geschäftserfolg haben.

WE DO. Krisenkommunikation

Back to Blog.

Kontakt