Inklusive Kommunikation adressiert alle Geschlechter, Altersgruppen, ethnischen Gruppen, sexuellen Orientierungen und sozialen Hintergründe. Sie verzichtet auf Klischees, Stereotype und vorgefertigte Meinungen und stellt sicher, dass selbst spezielle Zielgruppen mit besonderen Anforderungen sich mit Produkten oder Dienstleistungen identifizieren können. Marken, die inklusive Kommunikation anwenden, treten authentischer mit ihren Zielgruppen in Kontakt, wodurch sie eine tiefere, ehrlichere Verbindung aufbauen und im besten Fall dadurch neue Märkte erschließen.
Die Relevanz inklusiver Kommunikation
Untersuchungen des Microsoft Consumer Trend Reports zeigen, dass 72 Prozent der Konsument:innen eher bereit sind, von inklusiven Marken zu kaufen, deren Kommunikation repräsentativ für die gesamte Gesellschaft ist. Sie drängen außerdem mehr und mehr darauf, dass Gesundheits- und Wellnessprodukte sowie -dienstleistungen für alle Geschlechter, Körpertypen und ethnische Zugehörigkeiten zugänglich werden.
Inklusive Kommunikation erhöht außerdem die Kundentreue und stärkt das Vertrauen in die jeweilige Marke, denn die Marke zeigt, dass sie Vielfalt und Inklusion aktiv unterstützt. Kunden fühlen sich gehört und respektiert, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie positive Erfahrungen teilen und die Marke weiterempfehlen. Langfristig kann dies zu einer stabileren und loyaleren Kundenbasis führen, die die Marke auch in schwierigen Zeiten unterstützt.
Beispiele für inklusive Kampagnen
Im April 2021 kündigte Unilever die Einführung eines neuen Sure Deodorants für Menschen mit Sehbehinderung und Behinderungen der oberen Extremitäten an. Das erste Produkt seiner Art wurde in der Presse als revolutionär bezeichnet und begeistert bis heute seine Nutzer:innen. Dieser Vorstoß inspirierte auch andere Marken zur Produktinnovation für Menschen mit Behinderung.
2023 veröffentlichte LEGO seine „A-Z awesome“-Kampagne, die Inklusivität und Kreativität zelebriert, indem sie Mitglieder der LGBTQIA+-Gemeinschaft dazu einlädt, ein Alphabet aus LEGO-Steinen zu gestalten. Zu jedem Buchstaben gibt es eine Geschichte, die verschiedene geschlechtliche Identitäten, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Ausdrucksformen hervorhebt und so offene Gespräche und Selbstdarstellung fördert.
Das aktuellste Beispiel für eine inklusive Kampagne liefert Dove mit „The Code“. Die Beauty-Marke setzt sich weltweit für Schönheit in all ihrer Vielfalt ein und stellt klassische Schönheitsstandards sowie -ideale infrage. Die „The Code“-Kampagne geht auf die Auswirkungen von KI auf das Schönheitsbild eingeht und Real Beauty im KI-Zeitalter zelebriert.
Der Weg zur inklusiven Kommunikation
Datengestützte Zielgruppenanalyse und Strategieentwicklung
Kennen Sie Ihr Publikum, seine Bedürfnisse, seine Vorlieben und seine Sorgen genau. Die Erkenntnisse sind entscheidend für die Definition Ihrer Ziele und Ihrer Strategie. Plus: Sie sind maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg Ihrer Kommunikation verantwortlich.
Inklusion als Markenwert
Echte Inklusion kommt aus dem Unternehmens-Inneren. Das heißt, dass sie als klarer Markenwert und Teil der Kultur definiert werden muss, der sich über die Vielfalt bei Mitarbeiter:innen, die angebotenen Produkte und Dienstleistungen bis zur Kommunikation erstreckt.
Incentives für Mitarbeiter:innen
Besonders als Teil des laufenden Personalentwicklungsprozesses lohnen sich Incentives für das Unternehmen. Darunter fallen finanzielle Anreize, Schulungsmöglichkeiten und Mentoring-Programme, interne Auszeichnungen oder das Angebot von Freiwilligentagen. Auch die Gründung eines Inklusionsbeirates ist denkbar. Hier können engagierte Mitarbeiter:innen strategische Entscheidungen mitgestalten.
Die ersten Schritte in der inklusiven Kommunikation
Denken Sie inklusive Kommunikation direkt von Anfang an mit: Wie wäre es beispielsweise, wenn Sie Ihren Videos künftig Untertitel hinzufügen oder Ihre Produkte mit Braille-Etiketten ausstatten? Oder haben Sie schon einmal über Audio-Deskription für Ihre Dienstleistungen nachgedacht?