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LEWIS

von

Seffen Schneider

Veröffentlicht am

Februar 26, 2019

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Dass die Outdoor-Branche boomt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Naturbewusstsein und die Suche nach einem Alltagsausgleich an der frischen Luft stehen ungebrochen hoch im Kurs. In diesem Zusammenhang schüttelt auch der Angelsport den Staub vergangener Zeiten ab und mausert sich zum Trendsport.


Lange imagemäßig im Schatten von Trekking, Wandern oder Biken dämmernd, finden heute immer mehr Menschen gefallen an Rute, Haken, Blinker und Köder: Raus aus der Stadt, die Ruhe genießen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Einem Großteil der Angelsport-Novizen geht es weniger um die Jagd nach dem größten Fisch – viel mehr stehen Entspannung, Erholung und eine gute Zeit mit Freunden im Vordergrund. Eine junge Zielgruppe, die den Angelsport für sich neu interpretiert und ihn dabei auch in urbane Umfelder transportiert. Vergleichbar dem Crossgolfen kommt beispielsweise beim Streetfishing die Angel in den Ballungsgebieten zum Einsatz und wird an den Gewässern der Großstädte ausgeworfen. Neue Zielgruppen für die Branche existieren also ohne Frage.

Die Herausforderung für die Marken der Angelbranche besteht darin, diese neuen Zielgruppen einzufangen, auf das eigene Portfolio aufmerksam zu machen und entsprechend an die eigene Marke zu binden. Das Problem: Die Branche kocht seit Jahren in ihrem eigenen Sud. Unternehmen, Händler und auch die einschlägigen Fachmedien kennen sich und sind untereinander bestens vernetzt. Neue Produkte werden in den Magazinen getestet. Hier informieren sich die „echten“ Angler und kaufen anschließend beim Händler ihres Vertrauens. Soweit, so gut – aber: Mit diesem geschlossenen Kommunikationskreis erreichen die Marken die neuen Interessengruppen wenig bis gar nicht und lassen damit am Ende Umsätze liegen. Brachliegendes Potential, dessen sich die Branche nicht wirklich bewusst ist.

Materialfetischisten sind in den neuen Zielgruppen eher Wenige zu finden. Der Fokus liegt viel mehr auf dem individuellen „Angel-Erlebnis“ als Teil des persönlichen Lifestyles als auf high-performance Equipement und Leistungsdenke. Dementsprechend wenig werden sich die Neulinge anfangs mit Marken oder Produkttest auseinandersetzten – die neuen Petrijünger verkehren abseits der alt-eingesessenen Kommunikationsstrukturen der Branche. Um sie anzusprechen und die notwendige Awareness für die eigene Marke zu schaffen, müssen unter anderem digitale Kanäle bedient und Empfehlungsmanagement betrieben werden. Mit Tools wie Social Media oder Influencer-Management erreichet man auch die neuen Zielgruppen außerhalb des etablierten Angel-Universums. Denn diese sind interaktiv, mobil und vernetzt und werden in ihrer Marken- und Kaufentscheidung vor allem von Peers beeinflusst.

Die neue Generation von Anglern steht in den Startlöchern – jetzt ist es an den Marken, den Weg aus der Nische zu gehen und das Potential neuer Zielgruppen mit einer ganzheitlichen Kommunikationsstrategie an Land zu ziehen, ohne die eigene Identität und Glaubwürdigkeit über Bord zu werfen oder alte Kundenstämme aufzugeben.

Nicht nur die Angelindustrie selber kann von der neuen Begeisterung profitieren, auch für andere Branchen wie Reiseveranstalter eröffnet sich hier ein Feld, das bisher hauptsächlich von spezialisierten Anbietern bestellt wird. Hier stehen meist die Angelgebiete und Fanggründe für einen erfolgreichen Trip mit hoher Fangquote im Fokus. Für die neue Zielgruppe aber mindestens genauso wichtig ist das „Drum-Herum“ und der größtmögliche Erholungswert. Das gilt es im Zuge der Kommunikation zu transportieren.

Außerdem: Angeln ist ein Outdoor-Sport und somit besteht neben spezieller Angelbekleidung auch Bedarf an den diversen Outdoor-Artikeln. Ob Funktionsjacken, Camping-Hocker oder Taschenwärmer – für den Angel-Ausflug im Morgennebel hat die klassische Outdoor-Industrie viel Nützliches im Sortiment. Und vor allem der urbane „Neu-Angler“ wird eher auf eine Jacke der etablierten, bekannten Marken zurückgreifen als auf die Bekleidung der Angelmarken. Auch für diese beiden Branchen gilt: Die Zielgruppen existieren bereits – sie müssen „nur“ entsprechend angesprochen werden.

 

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