Ist Twitter nun Geschichte?
Ja. Twitter gibt es ganz offiziell nicht mehr. Das hat Musk eindeutig untermauert. Was bleibt, ist das selbstaufgebaute Netzwerk, der Journalistenkontakt, der grenzüberschreitende Meinungsaustausch, die aktuelle Nachrichtenübersicht des Tages, Unterhaltung, schlechte Memes, gute Memes – kurzum: eine ganze Menge.
Bleibt X weiterhin eine relevante Plattform für Unternehmen?
Auch, wenn Millionen von Nutzer:innen die Plattform seit Musks Übernahme verlassen haben, ist und bleibt X ein wichtiges Kommunikationsinstrument für öffentliche Akteure und deren Followerschaft: etwa 245 Millionen aktive Nutzer nutzen den Kurznachrichtendienst nach wie vor.
Meta spuckt X in die Suppe
Die Chance des weiter drohenden Nutzerrückgangs von X lässt sich Mark Zuckerberg, CEO von Meta, nicht nehmen: Meta launcht „Threads“, den hauseigenen Kurznachrichtendienst, der eng an Instagram angebunden ist. Der Vorteil: Threads übernimmt die Instagram-Profile seiner Nutzer:innen genauso wie deren Kontakte. Ein Neu-Anlegen und Neu-Vernetzen entfällt. So erreichte Threads schon im Juli 2023 den Meilenstein von 105 Millionen Nutzer:innen. Geht man von über 1 Milliarde potenziellen Nutzer:innen aus (= die Zahl der Instagram User), bietet Threads große Möglichkeiten bei der Reichweite. Die Möglichkeiten müssen nur noch genutzt werden, seitdem Threads in der EU an den Start ging, wuchsen die Nutzerzahlen auf weltweit 130 Millionen.
In Sachen Nutzererfahrung bietet Threads Usern eine Zeichenbegrenzung von 500 im Vergleich zu den 280 Zeichen bei X. Das erleichtert den Austausch von Meinungen zu komplexen Themen und wirtschaftlichen Ansichten. Insofern kann Threads X Konkurrenz machen.
Anders als X zeigt Threads keine Trends an. Content dient mehr zur Unterhaltung als zum intellektuellen Austausch. Das liegt daran, dass Instagram weniger für inhaltlich komplexe Themen und mehr für Lifestyle und als pure Unterhaltungsplattform genutzt wird.
Threads für Marketeers
Aktuell kann Threads X bei der Unternehmenskommunikation (noch) nicht ersetzen – zumal es (noch) nicht die Möglichkeit gibt, Werbung zu schalten. Der Fokus von Meta liegt auf dem Mehrwert, den das Unternehmen seinen Nutzer*innen bieten möchte. Solange dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, wird es keine Monetarisierungsfunktionen oder Werbung auf Threads geben.
Klar ist: Der freundliche Umgangston und die positivere Stimmung von Threads ist prädestiniert für B2C-Kommunikation. B2B-Kommunikatoren aufgepasst: Threads bietet Gestaltungsspielraum und neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Wer sich frühzeitig als B2B-Kommunikator:in auf der Plattform etabliert, hat die Möglichkeit, Threads mitzugestalten, die größtmögliche Reichweite zu nutzen und ggf. sogar das etablierte Businessnetzwerk LinkedIn herausfordern.
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