3 Fragen an den Online-Video-Experten Dennis Wilsmann
An Online-Video kommen PR- oder Marketing-Verantwortliche längst nicht mehr vorbei. Überall im Netz begegnen wir bewegten Bildern – ob als Produktfilm, Imagevideo oder Werbeclip. Videos sind beliebter denn je und siegen immer häufiger über das geschriebene Wort – sie können schließlich Inhalte sehr viel emotionaler transportieren als Texte. Glaubt man Analysten, steht dem Online-Video-Markt in den kommenden zwei Jahren ein Wachstum von 600 Prozent bevor. Unternehmen, die auf diesen Trend bereits aufgesprungen sind und ihrer Zielgruppe hochwertige Bewegtbildinhalte anbieten, sind also klar im Vorteil. Doch wie wird ein Video zum Hit? Und welchen Beitrag kann die beliebte Online-Videoplattform YouTube beim Seeding leisten? Ich sprach mit Dennis Wilsmann, Sales Manager DACH bei dem Online-Video-Spezialisten Quadia, über professionelle Video-Verbreitung im Web.
Online-Videos erhalten einen immer höheren Stellenwert in der Unternehmenskommunikation. Ist YouTube der optimale Kanal, um Unternehmensvideos zu platzieren?
Diese Frage muss man differenziert betrachten. Für virale Kampagnen ist YouTube sicher ein hilfreiches Tool. Videos werden allerdings nicht automatisch zum Hit. Täglich werden rund 85.000 Stunden Videomaterial auf YouTube eingestellt. Die Chance, dass das eigene Video überhaupt gefunden wird, ist somit eher gering. Um Unternehmensvideos gezielt zu platzieren und zu verbreiten, reicht ein einziger Upload ohne begleitende Maßnahmen zur Bekanntheitssteigerung nicht aus. Geht es um die unternehmensgerechte Wiedergabe von Informationen, empfehle ich die Nutzung einer professionellen Lösung für Online-Video-Kommunikation.
Ist ein YouTube-Auftritt empfehlenswert?
YouTube hat seinen Fokus auf Sichtbarkeit und dem viralen Teilen und somit in jedem Fall eine Daseinsberechtigung. Allerdings ist das Portal für professionelles Video-Marketing eher ungeeignet. Um zu analysieren, inwieweit Videos beispielsweise zu mehr Buchungen, Verkäufen oder einer positiveren Wahrnehmung des Unternehmens beitragen, sind ausgefeilte Video-Management-Tools nötig. Dazu gehören interaktive Erweiterungen wie Buchungsmöglichkeiten, Bewertungen oder E-Learning-Funktionen. Der Return on Investment wird durch solche Features messbar. YouTube bietet diese Möglichkeiten nicht. Es lässt sich zwar ablesen, wie viele Menschen sich ein Video angeschaut haben, allerdings bleibt diese Zahl ohne Analyse relativ und steht in keinem Zusammenhang.
Wie sieht erfolgreiches Video-Management aus?
Interaktivität, Professionalität und anschließende Analyse sind hier die Stichworte. Es ist wichtig, den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, innerhalb des Videos interagieren zu können. So liefern Unternehmen ihren Kunden beispielsweise einen Mehrwert, indem sie das Video direkt mit dem Buchungsportal verbinden oder mit einer Kommentarfunktion versehen. Auf der anderen Seite lassen sich mit Video-Management-Systemen Conversion Rates berechnen, was Aufschluss über den Erfolg des Videos gibt. Es reicht also nicht, lediglich eine Plattform oder Software anzubieten. Viel entscheidender sind Angebote, die den gesamten Prozess – von der Idee bis hin zur Veröffentlichung, Verbreitung und anschließender Analyse – abdecken.