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LEWIS

von

LEWIS

Veröffentlicht am

Februar 26, 2020

Tags

Influencer, Sinnfluencer

Erkenntnisse von der SINNFLUT Podiumsdiskussion in Düsseldorf

Influencer Marketing ist ein Thema, das nach wie vor polarisiert. Schaut man sich aktuelle Berichte der einschlägigen Fachpresse an, gehen die Meinungen, ob es sich hierbei um einen Hype oder ein Zukunftsthema der Kommunikationsbranche handelt, weit auseinander. Die Schlagzeilen reichen von „Die Tage der Instagram-Likes sind gezählt“ (W&V) bis hin zu „Deshalb startet Influencer Marketing erst jetzt so richtig durch“ (Horizont). Fakt ist, dass gut gemachtes, authentisches Influencer Marketing hervorragende Ergebnisse erzielen und eine Marke nachhaltig stärken kann. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele wie etwa Sophia Thiel für Aldi Nord oder Marie Nasemann für die Deutsche Bahn, um nur einige zu nennen.

Doch wie finden Unternehmen authentische Partner auf Instagram, Facebook & Co.? Hierfür müssen sie sich neben den quantitativen Aspekten vor allem qualitative Fragen stellen: Passt der Influencer zum Image meines Unternehmens, und möchte ich mein Unternehmen von dieser Person repräsentieren lassen? Postet der Influencer häufig Werbung? Arbeitet er auch für den Wettbewerb? Falls ja, kann man sich damit arrangieren oder möchte man ihn lieber exklusiv unter Vertrag nehmen? Und schließlich: Passen die Beiträge des Influencers zu meinen Unternehmenswerten? Beispiel: Als Hersteller von Naturkosmetik sollte ich dringend vermeiden, Kooperationen mit Lifestyle-Bloggerinnen einzugehen, die einen glamourösen Lebensstil pflegen und sich regelmäßig an den schönsten Stränden der Welt inszenieren.

Derzeit gewinnen sogenannte „Sinnfluencer“ immer mehr Einfluss. Damit sind junge Frauen und Männer gemeint, die dem „Influencen“ einen Sinn zu geben versuchen und ihre Reichweite nutzen, um gesellschaftlich relevante Themen wie Klimaschutz oder generell Nachhaltigkeit zu adressieren. Welche Verantwortung von Influencern heute ausgeht und wie Unternehmen von gut gemachtem Sinnfluencer Marketing profitieren können, stand im Fokus der ersten SINNFLUT Podiumsdiskussion Mitte Februar in Düsseldorf. Neben unserer Düsseldorfer Standortleitung Katrin Osburg nahmen Hannah Hübecker (Fridays for Future), Vanessa Blome (Sinnfluencerin), Philip Papendieck (Intermate Media), Jochen Gutzy (L’Oréal), Andreas Suchanek (Lehrstuhl für Wirtschafts- und Unternehmensethik, HHL Leipzig) und die Initiatoren der Veranstaltung Catharina Enderlein (meet Momentum) sowie Horst Harguth (DAMK) an der Gesprächsrunde teil.

Sie zeigten sich einig darüber, dass sich Unternehmen und Marken in Zeiten von Rezo, Luisa Neubauer und ersten Influencern, die gesellschaftsrelevante Themen in den Vordergrund rücken, immer häufiger fragen müssen, wie sie mit sinnhaftem, authentischem Content langfristig glaubwürdig bleiben. Eindringlicher Appell vonseiten der Teilnehmer: Influencer sollten sich heute nicht nur auf das Marketing fokussieren, sondern vielmehr ihren Einfluss für bedeutungsvolle Themen wie den Umweltschutz oder gegen Missstände in unserer Gesellschaft einsetzen.

„Ich glaube, dass viele Influencer ihre Position unterschätzen. Enorme Meinungsmacht bedeutet gleichzeitig eine enorme Verantwortung! Meinungsbildern sollte klar sein, dass ihre Beiträge in Sekundenschnelle tausendfach gelesen, kommentiert und weiterverbreitet werden. Wer öffentlich präsent ist, kann sich nicht auf seine rein private Meinung beziehen“, konstatiert Katrin Osburg. „Influencer sollten vielmehr ihre Macht nutzen und stärker werteorientiert kommunizieren. Dann können sie viel bewirken.“

Die SINNFLUT Podiumsdiskussion bildete den Auftakt des neuen internationalen Studiengangs „Influencer Consulting“ an der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation (DAMK), der im kommenden Sommersemester startet. Das Studium soll Consultants, Social Media- oder Digital-Berater hervorbringen, die als Content-Creator und Botschafter für Themen mit Mehrwert fungieren wollen.

 

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