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LEWIS

von

Sabine Prehl

Veröffentlicht am

Februar 14, 2022

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„Generation Lockdown“: Mehr als die Hälfte der Jungen arbeitet lieber im Büro

Die Pandemie macht vor allem jungen Menschen zu schaffen. Und viele glauben, dass ihr „Lockdown-Abi“ oder ihr „Corona-Studium“ als minderwertig gilt und dass sie eine entscheidende Lebensphase für die Gestaltung ihrer Zukunft verpassen. In einer Umfrage von pronova BKK gaben 81 Prozent der 16- bis 19-Jährigen an, ihr Leben habe sich stark verschlechtert.

Ob Home-Schooling oder Online-Studium – die ab 1999 Geborenen haben besonders unter dem letzten Lockdown gelitten. Laut einer internationalen Studie von Microsoft fühlten sie sich in den eigenen vier Wänden oft einsam und konnten sich schlecht zum Lernen motivieren. Daher steht die Generation Z, die jetzt nach und nach in den Arbeitsmarkt eintritt, dem Thema Homeoffice eher ablehnend gegenüber: 60 Prozent arbeiten lieber im Büro.

 

Karrierebremse Homeoffice?

Dabei spielt aber noch etwas anderes eine Rolle, wie eine Umfrage von LinkedIn zeigt: Gut die Hälfte der Teilnehmer:innen zwischen 15 und 24 Jahren befürchtet, dass Homeoffice ihrer Karriere schaden könnte – etwa, weil ihre Leistung nicht wahrgenommen wird und die Möglichkeit wegfällt, vor Ort von Kollegen zu lernen.

  • Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) würde daher lieber ausschließlich im Büro arbeiten.
  • Einen Mix aus Präsenz und Homeoffice wünschen sich in der Gen Z nur 29 Prozent.

Aber verschlechtern sich im Homeoffice wirklich die Chancen, weiterzukommen? Es gibt ein Experiment der Stanford University, das diese These stützt: Ein chinesisches Reiseunternehmen schickte die Hälfte seiner Call-Center-Mitarbeiter:innen für neun Monate ins Homeoffice, die andere Hälfte blieb im Büro. Fazit: Die Angestellten schafften zuhause mehr Anrufe und waren seltener krank. Eine Belohnung gab es dafür jedoch nicht – im Gegenteil: Sie wurden deutlich seltener befördert als die Kolleg:innen im Büro. Offensichtlich werden im Homeoffice erbrachte Leistungen eher übersehen, so die Autoren der Studie.

 

Junge Beschäftigte brauchen noch mehr Austausch!

Klar, zwischen China und Deutschland liegen Welten, was Unternehmenskultur und Führung betrifft. Außerdem gibt es jede Menge Tools und Möglichkeiten remote zu kommunizieren. Ob Leistung nicht wahrgenommen oder jemand bei einer Beförderung übergangen wird, ist keine Frage von Präsenz, sondern von Führungskompetenz.

Unternehmen sollten auf das Kontaktbedürfnis der jetzigen Berufsanfänger so gut es geht eingehen. Ob online oder live – entscheidend ist, dass sie sich regelmäßig mit ihren Vorgesetzten und im Team austauschen können. Und gerade den Jüngeren sollte es möglich sein, die Kolleg:innen so oft wie möglich im Büro zu sehen – wenn es die Pandemielage wieder erlaubt.

Wenn Sie wissen wollen, welche Erwartungen die Gen Z sonst noch an Arbeitgeber stellt, lesen Sie unseren Blogbeitrag GENERATION Z UND DIE ZUKUNFT DES ARBEITSLEBENS.

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