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LEWIS

von

By Silvia Leissner

Veröffentlicht am

Oktober 23, 2018

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Präsentation

Schwarzer Schnauzer, Schirmmütze und Latzhose. Als der Sprecher Max Bildhauer die Bühne betrat, erinnerte er mich sofort an Super Mario aus dem Kultspiel der Neunziger. Und als er dann im Verlauf seines Vortrags noch giftgrüne Biercocktails auf der Bühne mixte, hatte er das Publikum endgültig in seinen Bann gezogen. Selbst Hardcore-Fans hörten auf, im Liveticker die Fußballergebnisse zu checken und lauschten seinem Vortrag über die Kultur der Eckkneipen in München. Das ist nur eines von vielen Beispielen, an die ich denke, wenn ich nach gelungenen Präsentationen gefragt werde. Was sofort auffällt: Es sind oft visuelle Eindrücke, die hängenbleiben – selbst bei weniger skurrilen Themen. Sogar bei Vorträgen im Geschäftsumfeld erinnern wir uns später oft an die schief sitzende Krawatte des Sprechers oder den tollen Ausblick aus dem Konferenzraum. Als Faustformel zusammengefasst, merkt sich das Publikum bei einer Präsentation etwa Folgendes:

  • 80 Prozent visuelle Eindrücke
  • 15 Prozent Inhalt
  • 5 Prozent akustische Informationen

Damit zum Abschluss eines Vortrags, Interviews oder einer Schulung die wichtigen Botschaften im Gedächtnis bleiben, gilt es, die optischen und akustischen Eindrücke in die richtigen Bahnen lenken: Selbst Hardcore-Fans hörten auf, im Liveticker die Fußballergebnisse zu checken und lauschten seinem Vortrag über die Kultur der Eckkneipen in München.

1.  Das Fenster zum Hof ist tabu

Schon bei der Vorbereitung gilt: Die Gesprächspartner sollten möglichst wenig vom eigentlichen Thema abgelenkt werden. Also lieber Jalousien im Meetingraum schließen oder Kunden mit dem Rücken zum Fenster setzen. Auf Messen sollte der Gesprächspartner nie zum Gang oder in die Halle schauen. Sonst könnte er auf der CeBit beispielweise von einer spannenden Roboter-Performance abgelenkt werden.

2.  Blicke sagen mehr als 1.000 Worte 

Über den Blickkontakt lässt sich das Publikum einfangen und die Aufmerksamkeit steigern. Bei kleinen Gruppen am besten alle Personen gleichberechtigt anschauen. In großen Sälen die Ecken nacheinander mit den Augen „abwandern“. Bei einer Antwort auf kritische Fragen immer Blickkontakt halten –  Wegschauen wirkt hier unsicher.

3.  Große Gesten sind gefragt

Lockere Gesten unterstreichen das Gesagte und strahlen Souveränität aus. Da wir Deutschen hier eher zurückhaltend sind, ist es tendenziell besser zu viel als zu wenig auf Gestik zu setzen. Je größer das Publikum, desto ausladender sollten auch die Gesten sein. Allerdings gibt es natürlich auch kulturelle Unterschiede wie Steve Balmer 2011 eindrucksvoll mit seiner extrem wilden Bühnenperformance bewiesen hat.

4.  Mit Bildern überzeugen

Da vor allem Bilder im Gedächtnis bleiben, eignen sich gemalte Symbole auf dem Flipchart besonders gut, um wichtige Botschaften zu transportieren. Gibt es eine Power Point-Präsentation, sollten die Folien möglichst wenig Text enthalten. Spannend wird ein Vortrag, wenn der Experte noch Gegenstände wie Prototypen, Karten oder bestimmte Dinge aus dem Raum einsetzt.

5.  Mach mal Pause

Auch bei Sprachwahl, Intonation und Lautstärke gilt es die Spannung zu halten. Der Wechsel zwischen laut und leise oder zwischen schnell und langsam wirkt interessant und sorgt für Aufmerksamkeit. Besonders wichtig – aber für die meisten Sprecher auch schwer auszuhalten – sind die Pausen. Kleine Faustregel: Einmal im Geist bis drei zählen und dann weitermachen. Allerdings sollten nach einer längeren Pause auch wirklich wichtige Informationen kommen.  

6.  Das Beste kommt… zuerst

Das Publikum ist zu Beginn eines Vortrags meist besonders gespannt auf das was kommt. Deshalb sollte die wichtigste Botschaft früh platziert werden. Wird sie im Laufe der Zeit noch ein paar mal wiederholt, ist die Chance groß, dass genau der Satz hängen bleibt, den sich der Sprecher oder das Unternehmen vorher überlegt hat.

7.  Vorbereitung ist alles

Damit all die zuvor genannten Punkte auch funktionieren, muss der Inhalt sitzen. Nur wenn der Redner genau weiß, worüber er spricht und welche Message er vermitteln möchte, kann er sich auch auf andere Dinge konzentrieren.

 

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