Der Einfluss von Social Media in der PR nimmt immer mehr zu – auch wenn diese Entwicklung hierzulande eine längere Anlaufphase hatte als in den USA. Daher ist es nicht überraschend, dass Social Media-Strategien für Unternehmen einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen. Social Networks wie Facebook, Twitter oder Video-Communities wie YouTube sind daher eine ideale Plattform um Viral Videos zu verbreiten.
Steigende Beliebtheit von Viral Videos
Schon zu Modem-Zeiten wurden Videos per Mail an Freunde weitergeleitet. Die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten hielt sich damals allerdings noch in Grenzen. Ganz zu schweigen von der nervigen Einwahl des Modems. In geringer Auflösung und mit entsprechender Geduld konnte man Videos jedoch versenden. Ein Viralclip verbreitet sich heute binnen kürzester Zeit wie ein Virus im Web. Er kann charmant, provokativ oder lustig sein. Visualisierung wirkt stets intensiv. Wir hören, wir sehen, wir fühlen mit – er löst Emotionen wie Freude, Belustigung oder Schrecken aus. Die Wirkung ist nachhaltig und sorgt meistens für Gesprächsstoff. Nehmen wir das Beispiel Gangnam Style. Ein furchtbarer Song mit einer noch viel schrecklicheren Choreografie, dennoch kennt ihn jedes Kind. Facebook und YouTube sind voller Parodien und privater Home-Virals des beliebten Gangnam Styles. Hier zeigt sich: Man muss es nicht mögen. Es muss auch nicht gut sein. Es ist aber außergewöhnlich belustigend und zugleich bezaubernd, einem sieben Monate alten Baby beim Nachahmen des Gangnams zu zuschauen. Der Clip von YouTube-User John Karam erreichte binnen einer Woche über eine Million Besucher. Das offizielle Video von Psy, dem südkoreanischen Rapper des Gangnam Styles, wurde 1,2 Milliarden mal angeklickt. Somit ging der Clip laut Nachrichtenagentur Reuters am 21. Dezember 2012 als das meistgesehene Video in der Geschichte von YouTube ein.
Effektive Nutzung von Virals für Unternehmen
Laut Bitkom verbringen ein Viertel der Internetnutzer in Deutschland ihre gesamte Onlinezeit in sozialen Netzwerken. 76 Prozent der Internetnutzer sind in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet und jüngere Nutzer unter 30 Jahren führen sogar mit 96 Prozent. Die zunehmende Nutzung von sozialen Netzwerken erkennen Unternehmen immer mehr. Für fast die Hälfte wird die Nutzung von Social Media immer wichtiger – Tendenz steigend. Soziale Netzwerke haben einen wachsenden Einfluss auf das Nutzungsverhalten der Internet-User. Dabei lautet das Motto: Wir wollen durch das Verbreiten und Konsumieren von Echtzeit-Nachrichten immer up-to-date sein. Die Mund-zu-Mund-Propaganda übers Web steigert die Verbreitungsrate der Links und somit auch für Virals. Im Gegensatz zu einem Fernsehwerbespot lässt sich eine hohe Reichweite in sozialen Netzwerken vergleichsweise günstig erzielen. Die kostenintensive Platzierung von TV-Spots hingegen kann abenteuerliche Summen verursachen. Die Verbreitung des Virals dagegen entwickelt eine kostenlose Eigendynamik. Neben der Faszination und dem Überraschungseffekt brilliert ein Viral wie eine außergewöhnliche Promo-Aktion – eine herkömmliche Werbemaßnahme wirkt dagegen konservativ. Viral Videos sind weniger aufdringlich und offensiv als herkömmliche Werbeclips. Sie wirken eher wie ein informativer, interessanter oder spektakulärer Kurzfilm, ohne dabei die Werbebotschaft aufzuzwingen. Viralspots sind nicht nur eine kostengünstige Alternative mit hoher Reichweite zu gängigen Werbespots. Sie sprechen neben der traditionellen Zielgruppe auch die Digital Natives an, die Generation, die mit Internet, Computer und Co. aufgewachsen ist.
Wichtig hierbei ist:
- Das Viral sollte an die Zielgruppe angepasst sein
- Der Unterhaltungseffekt muss gegeben sein
- Es sollte so witzig, interessant oder kurios wie möglich gestaltet sein, so dass User es tatsächlich „liken“, teilen und darüber reden
- Die Länge sollte sich auf maximal drei Minuten beschränken, sonst lässt die Aufmerksamkeit der Zuschauer nach
- Sei kritikfähig! Im Unterschied zu einem herkömmlichen Werbespot können Unternehmen dank der bidirektionalen Kommunikation des Internets ein direktes Feedback ihrer Konsumenten einfangen.