Das Ende des Clickbaiting.
„DAS MUSST DU SEHEN!“ – Die großen, provokanten Botschaften auf den Titelseiten von Zeitungen haben seit Jahrzehnten dasselbe Hauptziel: uns zu ködern, damit wir den skandalösen, sensationellen oder auf andere Weise emotional ansprechenden Artikel lesen, auf den sie sich beziehen. Online geschieht das Gleiche mit Clickbaiting. Heutzutage haben Journalisten genaue Vorstellungen, wie viele Klicks ihr Artikel generieren soll. Schlagzeilen mit provokanten Worten oder ein „atemberaubendes“ Bild über dem Artikel sollen mehr Klicks auf den Link erzeugen. Der Klick an sich scheint ausreichend zu sein, denn – hurra! – ein neuer Seitenaufruf wurde generiert. Hierbei verliert der Inhalt an Bedeutung und spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.
Viele Unternehmen haben eine ähnliche Strategie: Sie locken den potenziellen Kunden mit einer emotionalen Anzeige oder Überschrift auf die Website, die verspricht, dass das neue Produkt oder die neue Dienstleistung „Ihr Leben verändern wird“. Wenn der Content den Leser dann davon überzeugen kann, dass das Produkt wirklich funktioniert, ist die Strategie erfolgreich. Oftmals erfüllen die Inhalte die Erwartungen des Lesers jedoch nicht. In diesen Fällen schadet Clickbait Marketing einer Marke mehr, als dass es ihr Nutzen bringt.
Obwohl Klicks zu einem wichtigen Maßstab für den Wert von Content geworden sind, stellen sie doch auch irreführende KPIs dar. Wenn nach dem Click nämlich nichts mehr passiert und der Leser die Seite verlässt, anstatt sie tatsächlich zu lesen, ihren Inhalt zu teilen, das Formular auszufüllen oder ein wiederkehrender Besucher zu werden, ist der Klick wertlos. In diesem Moment hat die Content-Strategie versagt und ist für den Aufbau der Marke und einer Kundenbindung ungeeignet. Immer mehr Marketer haben verstanden, dass Content mindestens ebenso wichtig ist wie der Klick selbst. Deshalb glauben wir, dass wir 2019 den Untergang des „traditionellen“ Clickbaits, aber den Aufstieg einer content-orientierten Clickbait-Marketingstrategie erleben werden.
UX erreicht neue Dimensionen dank 5G
Bereits 2015 gab Google bekannt, dass die mobile Suche die Suche über den PC zum ersten Mal überholt hat. Seitdem haben Verbesserungen in der Technologie eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten für Webdesigner eröffnet. Die User Experience (UX) stand schon immer im Mittelpunkt des mobilen Designs, aber 2019 erwarten wir, dass UX neue Dimensionen erreicht, denn die Möglichkeiten für innovatives Design und aufregende Funktionen wachsen.
Mit der Einführung von 5G werden User mit Geschwindigkeiten konfrontiert, die sie noch nie zuvor erlebt haben. Tatsächlich beträgt die durchschnittliche reale Download-Geschwindigkeit für 4G 20Mbps, während 5G mit über 10Gbps Daten überträgt. Für Webdesigner eröffnet dies die Möglichkeit, mehr Elemente wie Animationen und Videos zu verwenden, um so eine dynamische und interessante UX zu erzeugen.
Früher war Einfachheit der Schlüssel. Aufgrund der langsamen Geschwindigkeiten mussten die Webdesigner die Elemente einer Website rudimentär halten, um die Erwartungen des Benutzers zu erfüllen. Im Jahr 2019 wird sich das ändern. Content wie Videos sowie die Integration von Funktionen wie Sprachassistenten, Chatbots, Augmented Reality und Personalisierung werden zunehmen.
Der Countdown bis zur Veröffentlichung der ersten 5G-Geräte hat begonnen. Machen Sie sich gefasst auf ein spannendes Jahr für UX und Webdesign.
Die Sprachsuche gewinnt an Relevanz.
Laut Google werden 20 bis 25% der aktuellen Suchen über die Sprache durchgeführt und schon 40 Prozent der Erwachsenen führen mindestens eine Sprachsuche pro Tag durch. Dieser Anteil wird mit dem steigenden Einsatz neuer virtueller Assistenten steigen, die noch schneller und besser als Siri oder Alexa sind. Die Entwicklung geht dahin, dass bis 2020 sogar über 50 Prozent der Suchen mit Sprachassistenten durchgeführt und die Eingabe per Tastatur mehr und mehr ablösen werden.
Dieser Trend eröffnet zum einen die Möglichkeit, die Absichten der Nutzer besser zu verstehen und so Inhalte entsprechend ihren spezifischen Erwartungen zu optimieren. Auf der anderen Seite stellt es aber die Suchmaschinenoptimierung vor neue Herausforderungen, denn die bisherigen Keywords funktionieren bei der Sprachsuche nicht mehr so gut. Wo zuvor einzelne Keywords relevant waren, gewinnen Longtail-Keywords an Bedeutung. Unternehmen müssen sich darauf neu einstellen. Content beeinflusst bei Voice Search besonders das Ranking. Die angezeigten Suchergebnisse sind zu 75 Prozent unter den Top 3 der schriftlichen Suche. Da die Entwicklung hier noch in den Kinderschuhen steckt, erhalten die Unternehmen, die sich schon heute auf diese Entwicklung einlassen, eine großartige Option, sich unter die Avantgardisten zu reihen und schon bald im Suchmaschinenranking davon zu profitieren.
Content wird personalisiert.
In den letzten acht Jahren ist ein reaktionsschnelles Web entstanden, in dem sich die Inhalte visuell an die verschiedenen Geräte anpassen. Wir erwarten, dass dieses Konzept im Laufe des Jahres 2019 erweitert wird und sich der Content noch mehr an das Verhalten und die demografischen Informationen der Nutzer anpasst.
Eben diese komplexen Algorithmen finden ihre Anwendung bereits bei Netflix und Spotify, die ihren Konsumenten bis ins Detail personalisierte Empfehlungen zuspielen. Ähnlich gehen auch Facebook und Amazon vor, die Kunden auf seine Interessen zugeschnittene Inhalte und Produkte empfehlen. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage, wie weit personalisiertes Online Marketing in der Zukunft noch gehen wird.
Content wird personalisiert.
Mikro-Influencer werden von der attraktiven Alternative zur ersten Wahl.
Wir haben 2018 den Aufstieg und Fall zahlreicher Influencer in den sozialen Medien erlebt. Außerdem gab es mithilfe neuer Initiativen der führenden sozialen Netzwerke große Fortschritte bei der Eindämmung von gekauften Bots. Ziel war die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit von Marken, Unternehmen und Influencern. Denn User sind immer weniger an Persönlichkeiten in einer Scheinwelt interessiert, die lediglich ihre Außenwirkung im Sinn haben, sondern vielmehr an echten Menschen, die mit Authentizität und Ehrlichkeit überzeugen und mit ihnen interagieren. Im Influencer Marketing gilt daher die Faustregel: je höher die Engagement-Rate, desto größer die Glaubwürdigkeit. Genau an dieser Stelle kommen Mikro-Influencer ins Spiel. Zwar haben diese geringere Reichweiten als Makro-Influencer, sie treten dafür aber viel stärker mit ihren Followern in Kontakt, sind authentisch markenbegeistert und auch bezüglich der Kosten attraktiver. Engagement und ein hoher Trust-Faktor sind und werden also immer wichtiger als reine Reichweite. Mikro-Influencer sind heute und in Zukunft für Unternehmen oftmals die bessere Wahl, wenn es um Marketing geht. Sie sprechen eine definierte Zielgruppe an und kooperieren mit Marken, mit denen sie sich identifizieren können, was die Zusammenarbeit sehr effektiv machen kann.