Einige Herangehensweisen im Umgang mit diesen Medien haben sich in meiner täglichen Arbeit bewährt:
Kenne Deine Zielgruppe:
Das klingt platt, ist es aber nicht. Jeder Kunde möchte natürlich seinen Namen auf Spiegel Online lesen, aber für manche ist BILD vielleicht die passendere Plattform. Wer vor allem besonders viele Menschen erreichen will und über Themen spricht, mit denen die Mehrheit der Deutschen sich identifizieren kann, sollte auf BILD setzen. Deshalb sind Lifestylethemen, wie beispielsweise Reisen, bei der Online-Präsenz von Deutschlands größter Zeitung am besten aufgehoben. Das heißt nicht, dass sich die anderen gar nicht für solche Themen interessieren. Als erstes sollte man allerdings das Medium ansprechen, bei dem man davon ausgeht, dass das Material am besten Anklang findet.
Überprüfe die Relevanz deiner Nachricht:
Welchen Mehrwert hat die Neuigkeit, die Du bei den ganz großen Online-Medien sehen willst für diese Plattformen? Produkt-News oder Porträts kleiner Firmen haben hier nichts zu suchen. Sie sind einfach nicht relevant für deren Leserschaft. Umfragen sind dagegen sehr beliebt und das nicht nur bei den großen Drei. Auch die dpa mag Zahlenmaterial, vorausgesetzt es handelt sich um valide, repräsentative Daten. Und hat man die Journalisten von der Nachrichtenagentur einmal überzeugt, erreicht die Neuigkeit auch die großen Portale und verleiht ihr besonders hohe Glaubwürdigkeit. Außerdem unbedingt darauf achten: Das wichtigste immer zuerst mitteilen! Am Telefon hat man oft nur Sekunden, um den Gegenüber, der täglich x Anrufe erhält, von seinem Thema zu überzeugen und dasselbe gilt für die Schriftform. Also, keine Worthülsen, sondern kurz und knapp auf den Punkt kommen.
Baue Kontakte zu den richtigen Journalisten auf:
Diese Regel gilt natürlich für alle Medien, bei den wichtigsten Nachrichtenportalen hat sie jedoch noch mehr Bedeutung. Meistens bringt es wenig diese Medien mithilfe groß angelegter Presseversände zu beschicken. Exklusivität ist eine wichtige Währung in der Zusammenarbeit mit BILD und Co., denn im Verdrängungswettbewerb siegt derjenige, der eine Nachricht zuerst hat. Biete deine Neuigkeiten daher direkt den wichtigsten an und halte sie zurück, bis der Kontakt sie veröffentlicht hat. Um die richtigen Redakteure für ein bestimmtes Thema zu finden, sollte man nicht nur seine Datenbank bemühen. Tägliche Lektüre und Recherchen bringen meist neue Namen zutage, die man dann gleich mit Bezug auf aktuelle Artikel ansprechen kann. Das kommt meist besser an, als ins Blaue hinein ein Thema zu pitchen.
Wer diese Regeln beachtet, kann dem Kunden die heiß ersehnten Clippings in den großen Nachrichtenmedien liefern. Die neuen Kontakte müssen dann natürlich intensiv gepflegt werden und auch an den Themen sollten PR-Berater mit den Kunden gemeinsam weiter feilen. Die Konkurrenz der Portale untereinander spielt PR-Schaffenden dabei in die Hände, denn wer zuerst kommt, malt zuerst.