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TEAM LEWIS LEWIS

von

Sebastian Vonderau

Veröffentlicht am

Oktober 17, 2017

Tags

Gaming, Playstation 4, Xbox One

Wer dieser Tage einschlägige Online-Medien oder die Tageszeitung aufschlägt, wird sich spätestens bei der Rubrik IT, Technik oder Unterhaltung verwundert die Augen reiben: Kein neues xtes iPad mit Retina Display auf der Vorder- und Rückseite? Auch kein neues Smartphone, das die gleiche Performance hat wie alle anderen, aber ein größeres Display besitzt? In den kommenden Tagen und Wochen beherrschen die alten Platzhirsche der Unterhaltungselektronik nach über sieben Jahren Smartphone-, Mobile- und Social-Media-Hype wieder die IT-Schlagzeilen. Und nicht nur diese – Gaming ist einer der umsatzstärksten Märkte überhaupt, in dem sich nun die beiden Giganten Microsoft und Sony zum nächsten Schlagabtausch treffen. Beim Marktstart der Vorgängermodelle von Playstation 4 und Xbox One war der Begriff Smartphone kaum geläufig. „Die besseren Handys“ betitelte Chip online damals noch jene neumodischen Mobiltelefone, die mehr konnten als Telefonieren und Simsen. Meist wurden die unhandlichen Geräte – wie das damals topaktuelle BenQSiemens-P51 – per Eingabestift gesteuert. Von einem iPhone oder gar Siri hatten bis dato nur eine Handvoll eingefleischter Apple-Mitarbeiter in einem Keller des Silicon Valley gehört. Nur sieben Jahre später sieht die Consumer Electronics-Welt, die die beiden Next Generation-Konsolen dieser Tage erblicken, komplett anders aus als Anno 2006. Es wird nicht mehr mit einem Stift über pixelige Handydisplays gekratzt, sondern elegant mit dem Finger gewischt. Musik, Filme, Serien, Fahrräder und sogar Autos werden immer weniger gekauft, sondern neudeutsch „geshared“. Die Welt hat den Sprung vom analogen ins digitale Zeitalter vollends abgeschlossen und wer nichts verpassen möchte, ist always on – aber eine Sache ist gleich geblieben: Deutschland ist zwei WMs und EMs später immer noch Mitfavorit auf die Krone im Weltfußball 😉

Ein Viertel der weltweiten Rechenkapazität entfällt auf Spielekonsolen

Trotz der erhöhten Konkurrenzsituation durch Mobile Gaming auf Smartphones und Tablets blicken die Manager der großen Spielekonsolen-Hersteller Sony, Microsoft und Nintendo voller Zuversicht auf den kommenden Lebenszyklus der sogenannten NextGen-Konsolen. Ein Grund dafür ist: Die Kunden von damals sind mit den Konsolen mitgewachsen und spielen auch heute noch gerne nach Feierabend. Die über 100 Millionen Menschen, die sich bereits vor 20 Jahren die Playstation 1 zulegten, sind tendenziell auch heute dem gelegentlichen Videospiel nicht abgeneigt. Zusätzlich kommen zwei neue Generationen hinzu und auch die älteren sogenannten Best Ager haben ihre Freude insbesondere an Nintendos WiiU gefunden. Laut Microsoft erwirtschaftet die Spielebranche weltweit jährlich 65 Milliarden Dollar Umsatz – weit mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Luxemburg. Mit knapp 27 Milliarden Dollar entfällt dabei knapp die Hälfte des Gaming Marktes auf das Geschäft mit Spielekonsolen. 25% der gesamten weltweit vorhandenen Rechenkapazität arbeitet nicht etwa für die NASA, sondern zaubert Tag für Tag farbenfrohe, digitale Inhalte auf die Bildschirme vieler hundert Millionen Kinderzimmer und Gaming-Keller. Sogenannte Triple-AAA Games, also Blockbuster-Spiele wie die GTA Reihe, sind entsprechend aufwändig, dass die Produktionskosten schon mal 20 Millionen Euro betragen. Allein GTA 5 verkaufte sich bisher über 25 Millionen mal und spülte als erfolgreichstes Spiel aller Zeiten allein in der ersten Verkaufswoche eine knappe Milliarde Euro zurück in die Kassen der Gaming-Entwickler und -Publisher. Längst haben die einst kleinen Digital-Manufakturen aus Kalifornien und Kanada das glitzernde Hollywood in Sachen Budget, Umsatz und Gewinn überholt. Der Marktstart der Playstation 4 vergangene Woche in den USA hat zu ähnlichen Massenanstürmen geführt, wie sie sonst nur vor Apple-Stores zum Start neuer iPhone-Modelle zu sehen sind. Bereits am ersten Verkaufstag gingen von der PS4 allein in USA über eine Million Exemplare über den Ladentisch, mehrere Millionen Vorbestellungen wurden zudem ausgeliefert. Ob man sich für die preiswertere Sony-Variante mit mehr Hardware-Power aber weniger Features entscheidet oder sich den Xbox One-Jüngern für etwas mehr Geld aber stärkeren Online-Inhalten anschließt, bleibt Geschmackssache. Sicher ist, dass auch diese Konsolen wieder Jung und Alt begeistern werden. Und man darf schon jetzt gespannt sein, gegen welche technischen Konkurrenten die beiden Unterhaltungselektronik-Dinos sich in der nächsten Runde duellieren müssen. Der Lebenszyklus der Konsolen liegt bei 5-8 Jahren – in der digitalen Welt eine halbe Ewigkeit…

 

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